Wabenzeit Vol. 4 - Der kleine Beutenkäfer - eine neue Herausforderung für Imker? Dr. Marc Schäfer/FLI-Greifswald im Interview
Wabenzeit
Hintergrundgespräche zu Themen vor und hinter dem Bienenkasten. Das ist die Idee hinter dem Interviewformat bei dem ich mich zu allen möglichen Themen der Imkerei, Bienengesundheit, Naturschutz usw. mit Experten aus Wissenschaft und Praxis unterhalte. Fachwissen mal anders präsentiert. Fortbildungsveranstaltungen gibt es im Moment nicht und eine Fachzeitschrift erreicht auch nur ein ganz spezifisches Publikum. Gerade über das Internet, soziale Medien und YouTube erreicht man ein zusätzliches, ganz anders strukturiertes Publikum, als mit den Möglichkeiten der klassischen Medien. An den Universitäten und den Bienenwissenschaftlichen Instituten wird neben Grundlagenforschung auch praxisorientiert zu Bienenkrankheiten, neuen Parasiten, Belastungen des Honigs und Wachses mit Umweltgiften und zu Fragen der Authentizität des Honigs in vielerlei Hinsicht gearbeitet. Hier finde ich meine Gesprächspartner, um von den neuesten Forschungen aus ihren Fachgebieten zu erfahren.
Interview
Mein heutiger Gast ist Dr. Marc Schäfer, Leiter des Referenzlabors für Bienenkrankheiten am Friedrich-Löffler Institut in Greifswald.
In Deutschland sind nach der Bienenseuchen Verordnung drei Seuchen anzeigepflichtig: Die AFB, die Tropilaelaps Milbe und der kleine Beutenkäfer. Die Tropilaelaps Milbe und der kleine Beutenkäfer konnten bisher in Deutschland noch nicht festgestellt werden. Aber 2014 wurde der kleine Beutenkäfers erstmals in Italien (Kalabrien) gefunden und es besteht die Gefahr, dass der Käfer nun auch in andere Teile Europas gelangt.
Woher stammt der kleine Beutenkäfer ursprünglich?
Wie ist seine Lebensweise und welche Lebensbedingungen braucht er?
Apis mellifera scutellata – die ostafrikanische Hochlandbiene ist der angestammte Wirt, warum kommt die afrikanische Hochlandbiene mit dem kleinen Beutenkäfer zurecht?
Wie kommt man mit ihm in seiner Heimat zurecht, verursacht er dort auch Schäden an den Bienenvölkern?
Charakteristische Merkmale des adulten Käfers und der Raupe?
Womit kann er verwechselt werden?
Wie sieht sein Lebenszyklus aus?
In welche Länder (EU) ist er denn bisher verschleppt worden?
Wie ist die aktuelle Situation in Italien?
Welche Schäden verursacht er in Italien?
Wie groß ist aktuell die Sperrzone und wie viele Bienenvölker/Imker stehen dort?
Arbeitet man noch immer an einer Ausrottung des Käfers in Italien, oder hat man dieses Ziel aufgegeben?
Wie sieht die Bekämpfung aus, wenn man den Versuch der Ausrottung aufgegeben hat?
Weiß man, wie er nach Italien gekommen ist, ob über Lebensmitteltransporte, Bienenimporte oder vielleicht über wilde Schwärme, die mit Containerschiffen ins Land gekommen sind?
Was können wir Imker hier in Deutschland tun, um einen Befall frühzeitig zu erkennen?
Gibt es Regionen, die eine erhöhte Alarmbereitschaft haben sollten, weil dort die Gefahr einer Einschleppung des kleinen Beutenkäfers größer ist als woanders?
Wie sieht die Zukunft aus – welche Bienenschädlinge könnten, bedingt durch die Klimaveränderungen, noch zu uns einwandern?
Hier können Sie sich das Interview auch als Audiodatei downloaden.