Leitfähigkeit und PH-Wert

Die elektrischen Leitfähigkeit

Nicht nur für Imker der waldreichen Gegenden im Süden der Republik, sondern auch für uns Flachland Imker ist es interessant zu wissen, ob unser Honig auch aus einem Anteil von Honigtau besteht. Wir haben zwar vielleicht beobachtet, dass die Linden mal wieder ordentlich von Blattläusen befallen sind, und darunter geparkte Autos nahezu vollständig von einer klebrigen süßen Schicht überzogen sind, aber ob unsere fleißigen Helfer den Honigtau auch für gut befunden und eingetragen haben wissen wir nicht. Honige unterscheiden sich ja nicht nur im Geschmack und Aussehen, den Fruktose – Glukose Anteilen und dem Wassergehalt sondern auch je nach Herkunft in ihren Mineralstoffgehalten. Blütenhonige weisen einen Gehalt an Mineralien von bis etwa 100mg/ kg auf, wohin dagegen Honigtauhonige auf Mineralstoffgehalte von 400 bis 1000mg/kg kommen. Mit dem Mineralstoffgehalt verändert sich auch die Fähigkeit des Honigs den elektrischen Strom zu leiten, was man in Form der elektrischen Leitfähigkeit messen kann. Blütenhonige kommen, bis auf einige Ausnahmen, auf Werte von maximal ca. 0,4mS/cm (mS=milli Siemens). Blütenhonige mit Honigtauanteil bzw. Honigtauhonig mit Blütenanteil auf Werte bis ca. 0,8ms/cm und reine Honigtauhonige auf Werte von über 0,8ms/cm. Blütenhonige mit einer Leitfähigkeit über 0,4mS/cm sind: Heide 0,7-1,2mS/cm, Löwenzahn 0,3-0,65 mS/cm, Edelkastanie 7-21 mS/cm und Lindenblüte mit 0,4-0,9 mS/cm je nach Honigtauanteil. Leitfähigkeitsmesser sind schon für 30-50 EURO zu haben. Man sollte aber gleichzeitig auch eine Kalibrierflüssigkeit  bestellen, damit man den Leitfähigkeitsmesser auch direkt kontrollieren und einstellen kann. Desweiteren werden benötigt: ein Refraktometer, ein Thermometer, ein Becherglas 150/200ml und eine Waage mit einer Auflösung 0,1g. Mit dem Refraktometer den Wassergehalt messen, dann das Gewicht des Honigs in Trockenmasse nach der Tabelle umrechnen und aus 20g Honig (Trockenmasse) und destilliertem Wasser eine Lösung von 100ml Gesamtvolumen hergestellen.

Darauf achten, dass die Messlösung 20°C hat, den Leitfähigkeitsmesser in die Lösung tauchen und einen Moment warten, bis ein Temperaturausgleich erfolgt ist, und dann die Leitfähigkeit ablesen.  Die Messung der Leitfähigkeit ermöglicht uns auf eine einfache Art und Weise Rückschlüsse auf die Art der Tracht und darin enthaltener Honigtauanteile zu ziehen. Sicherlich nur eine Orientierung, aber so nimmt das Bild, das wir uns von unserem Honig machen, immer mehr Gestalt an.