Alles Honig – oder was ??
Egal ob man Honig als Naturheilmittel oder „nur“ als Lebensmittel betrachtet, Honig ist ein einzigartiges Spiegelbild unserer Natur- und Kulturlandschaft. In einer unglaublichen Vielfalt bietet er Aromen der heimischen Pflanzenwelt wie man sie nur und ausschließlich über den Honig erschmecken kann. Im wesentlichen bilden Traubenzucker, Fruchtzucker und weitere Zuckerarten die Hauptbestandteile des Honigs. Rund 20% Wasser und 3% weitere Bestandteile wie Enzyme, Mineralien, Inhibine, Säuren, sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine und Pollen sind noch im Honig enthalten. Auch wenn Honig hauptsächlich aus verschiedenen Zuckerarten besteht, und die anderen Bestandteile nur in geringsten Mengen vorkommen so kann man aber durchaus sagen: das Ganze ist mehr als nur die Summe seiner einzelnen Bestandteile – eben HONIG. Egal, ob als Brotaufstrich oder im Müsli genossen, Honig ist ein unvergleichliches, reines und einzigartiges Naturprodukt. Die größte Vielfalt unterschiedlicher Aromen bieten dabei die Honige der Imker die nicht mit ihren Bienen wandern um Sortenhonige zu ernten, sondern die Bienen an ein und denselben Standort das ganze Jahr über verbleiben. Diese Honige können von Jahr zu Jahr völlig verschieden ausfallen. Je nach Laune der Natur sind die Bedingungen für die Bienen immer unterschiedlich. Mal ist es ein in der Nähe blühendes Rapsfeld das dem Frühjahrshonig eine leicht an Kohl erinnernde Note verleiht, oder eine Allee mit Bergahorn wird in einem anderen Jahr beflogen und gibt dem Honig ein schwer-blumiges Aroma. Und entwickeln sich mal die Blattläuse prächtig, wird das Aroma des Honigs durch eingetragenen Honigtau ausdrucksstärker, würziger und malziger. Aufschluss über gesammelte Nektaranteile und Honigtau bringt nur eine Analyse des Honigs, wie sie nur entsprechend ausgerüstete Labore, wie das Fachzentrum Bienen und Imkerei (FBI) in Mayen oder das LAVES in Celle erbringen können . Aber selber kann man die „Bienenweide“ im Flugradius seiner Bienen kartieren, um sich einen Überblick zu verschaffen, welche Nektarspender denn den eigenen Honig gustatorisch beeinflussen könnten. Spannend wird es, wenn man neben dem Wassergehalt des Honigs, auch die Leitfähigkeit misst – denn sie gibt einen Hinweis auf einen möglichen Honigtauanteil. Mit Hilfe der Pollenhöschen kann man dann noch die Pflanzen bestimmen, von denen die Bienen den Pollen gesammelt haben. So ergibt sich aus Aroma, den möglichen Trachtpflanzen und Honigtauanteilen ein umfassendes Bild des Honigs, den man an seinem Stand erntet.